Langenau ist mit rund 15.000 Einwohnern eine der größten Städte im Alb-Donau-Kreis und liegt idyllisch am Rande der Schwäbischen Alb. Die Stadt zählt zu den wasserreichsten in Deutschland, gespeist von zahlreichen Quellen, Bächen und Flüssen. Zahlreiche Quellen speisen Bäche und Flüsse, die zusammen mit weitläufigen Grünflächen, Biotopen und rund 10.000 Bäumen das Stadtbild prägen und wertvolle Lebensräume für Tiere schaffen. Auch Obstbäume gehören zum Stadtbild und stehen zur freien Ernte bereit und laden dazu ein, regionale Früchte direkt vom Baum zu genießen.

Kommunale Obstbäume

Kirschen, Äpfel, Birnen und Zwetschgen, sogar Quitten und Walnüsse findet ihr nicht nur beim Einkaufen, sondern könnt ihr in Langenau auch selbstpflücken. Auf öffentlichen Flächen stehen euch die Bäume zur freien Verfügung und wer mag, kann ganz nachhaltig regionale Früchte sammeln. Ein weiterer Vorteil bei selbstgepflücktem Obst ist, dass man kaum Transportwege hat und auf Plastik verzichten kann. Ob allein oder in Gesellschaft – Obst schont die Umwelt und bietet Zugleich eine wunderbare Auszeit vom Alltag. Geht bitte achtsam mit den Obstbäumen um und nehmt Rücksicht auf die Tiere in der Umgebung. Die Ernte erfolgt auf eigene Gefahr und die Stadt Langenau übernimmt keine Haftung für die Qualität der Früchte. Die Mundraub-Regeln helfen dabei, die Bäume langfristig zu erhalten.

Kartenausschnitt mit Obstbäumen im Stadtgebiet Langenau

In Langenau und den drei Ortsteilen wachsen rund 1.200 Obstbäume, die jedes Jahr eine beeindruckende Erntemenge von durchschnittlich 8 kg pro Person liefern. Die Stadtgärtnerei pflegt diese, sodass die Obstbäume gesund und ertragreich bleiben.

Erntetipps

Äpfel und Birnen

Der perfekte Erntezeitpunkt macht den Unterschied! Wusstet ihr, dass Pflückreife und Genussreife nicht dasselbe sind? Je nachdem, wann ihr Äpfel oder Birnen erntet, beeinflusst das nicht nur den Geschmack, sondern auch, wie lange sie sich lagern lassen. Pflückreife zu früh geerntete Früchte haben ihr volles Aroma noch nicht ausgebildet und neigen zum Schrumpeln. Verpasst ihr den richtigen Zeitpunkt, das Obst zu ernten, werden die Früchte schnell mehlig. Sie faulen leichter und die Lagerfähigkeit leidet. Macht den Pflück-Test: Hebt die Frucht leicht an und dreht sie vorsichtig. Löst sie sich samt Stiel mühelos vom Ast? Dann ist Erntezeit! Genussreife Viele Apfelsorten sind bei der Ernte noch sehr sauer und benötigen noch einige Monate der Lagerung, um ihr volles Aroma zu entfalten. Plant also genug Zeit für die Nachreife ein. Bei Birnen liegen Pflück- und Genussreife nah beieinander. Achtet darauf, früh genug zu ernten, wenn ihr die Birnen einige Zeit lagern möchten.

Zwetschgen und Kirschen

Diese Obstsorten reifen nicht nach. Ernte sie daher erst, wenn sie ihre volle Genussreife erreicht haben. Sobald die Früchte süß und aromatisch schmecken, könnt ihr sie pflücken. Die geernteten Früchte sind nur kurz haltbar, deshalb sollten sie zeitnah verzehrt oder weiterverarbeitet werden – beispielsweise zu Kompott, Marmelade oder eingelegten Früchten.

Nüsse

Nüsse müssen getrocknet werden Um Walnüsse und Haselnüsse vor Schimmel zu schützen und ihre Haltbarkeit zu verlängern, solltet ihr sie nach der Ernte gründlich trocknen. Übrigens: Auch die Früchte der Baumhasel sind essbar! Ihr könnt die heruntergefallenen Nüsse samt ihrer stacheligen Hülle sammeln, sie anschließend davon befreien und gründlich trocknen. In Langenau findet ihr Baumhaselbäume in der Bahnhofstraße.

Obst richtig ernten

Freut euch auf die Obsternte! Ab Spätsommer könnt ihr auf den städtischen Streuobstwiesen reifes Obst pflücken und direkt genießen. Nach der Kirschsaison reifen die Zwetschgen, gefolgt von den ersten Apfelsorten. Spätere Apfelsorten sind dann ab Oktober erntereif. Damit alles reibungslos klappt, gibt es ein paar Tipps zu beachten.

  • Möchtet ihr das Obst von den Bäumen schütteln, legt ihr am besten Sammelplanen aus, so kann das Obst leichter aufgesammelt werden.
  • Mit einer guten Leiter könnt ihr auch die oberen Früchte ernten. Am besten nutzt ihr eine höhenverstellbare Leiter, denn diese könnt ihr an die Höhe verschiedener Bäume anpassen. Spezielle Obstbaumleitern aus Aluminium sind leicht und robust.
  • Für schwer erreichbare Früchte sind Pflückhilfen unverzichtbar. Ein Obstpflücker hat einen Messerkranz, der den Stiel durchtrennt, und einen Fangbeutel, der die Frucht sicher auffängt. Obstpflücker eignen sich besonders für Äpfel und Birnen.
  • Schüttelhaken sind lange Stäbe mit einem Haken am Ende, mit denen ihr hohe Äste heranziehen oder kräftig schütteln könnt. Sie sind ideal, um Obst für die Mosterei zu ernten.
  • Trennt Fallobst von frisch geerntetem Obst. Heruntergefallene Früchte könnt ihr aufsammeln und beispielsweise zu Saft oder Most verarbeiten. Da sie jedoch schnell faulen oder schimmeln, lagert sie nur kurz. Beim Ernten bitte keine Früchte in die Sammelbehälter werfen, denn angeschlagene oder druckempfindliche Früchte sind nicht lange haltbar. Kontrolliert das Obst daher vor dem Einlagern sorgfältig. Nur unbeschädigtes Obst ist lagerfähig.

Eigene Obstbäume zur Verfügung stellen

Habt ihr selbst einen oder mehrere Obstbäume, die ihr gerne mit anderen teilen möchtet? Dann meldet euch sehr gerne bei Mundraub an. Wir wünschen euch ganz viel Spaß beim Pflücken, Naschen und Verarbeiten.

Alte Sorten

Die Stadt Langenau bringt nicht nur Neues zum Blühen, sondern setzt sich auch für den Erhalt alter Sorten wie der Albecker Birne und der Langenauer Stangenbohne ein.

Albecker Birne

Die Albecker Birne ist eine traditionsreiche Sorte mit intensivem Aroma. Sie eignet sich perfekt zum Dörren oder für die Schnapsbrennerei. Seit 1880 wird sie in einer Langenauer Gärtnerei kultiviert und verkauft – ein echtes Stück regionaler Genusskultur!

Langenauer Stangenbohne

Auswandernde nahmen Saatgut aus ihrer Heimat mit, wodurch viele Sorten ortsbezogene Namen erhielten – so auch die Langenauer Stangenbohne. Heute wird die ertragreiche Bohne mit ihren violetten Blüten vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. betreut. Um diese besondere Sorte sichtbar zu machen, hat die Stadtgärtnerei ein Beet im Stadtpark Wörth angelegt. Dort könnt ihr die Bohne aus nächster Nähe wachsen sehen und mehr über ihre Geschichte erfahren.

In die Zukunft gedacht

Die Stadt Langenau wächst – jetzt auch mit einer neuen Streuobstwiese. Auf der Fläche wurden 27 Apfel-, Kirsch-, Birn- und Zwetschgenbäume gepflanzt, die künftig nicht nur köstliche Früchte tragen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Natur leisten. Damit die Wiese langfristig erhalten bleibt, ist ein achtsamer Umgang mit den Bäumen wichtig. Das Projekt wurde vom Umweltamt und dem Feldschütz geplant, die Stadtgärtnerei übernahm die Umsetzung – ein gelungenes Beispiel für gemeinschaftlichen Naturschutz.

Kontakt

Dominik Wansing

Stadtgärtnerei

Telefon: 07345 9622-231

Fax: 07345 9622-115

E-Mail: stadtgaertnerei(at)langenau.de